Swisscanto Anlagestiftung | Swisscanto Anlagestiftung Avant | Geschäftsbericht 2023/2024

Swisscanto Anlagestiftungen – Geschäftsbericht 2023/2024 10 geprägt, da die Zentralbanken weltweit die Leitzinsen hochhielten, um die Inflation zu bekämpfen. In den USA stieg die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe stetig an, was die Erwartungen weiterer Zinserhöhungen der Federal Reserve widerspiegelte. Auch die europäischen Anleiherenditen stiegen, wenn auch langsamer, da die EZB einen vorsichtigeren Ansatz zur Straffung verfolgte und die konjunkturellen Risiken dort ausgeprägter waren. Ausblick Abkühlung in den USA und in China Die globalen Konjunkturdaten sind über die Sommermonate gemischt ausgefallen und haben per saldo die Erwartungen von Ökonomen und Analysten nicht erfüllen können. In den USA haben die BIP-Daten zwar positiv überrascht und einmal mehr gezeigt, dass der US-Konsument weiterhin kauffreudig ist. Wir glauben allerdings, dass sich die robuste Entwicklung in der 2. Jahreshälfte nicht wiederholen und die zunehmende Abkühlung des US-Arbeitsmarktes in ein schwächeres Konsumwachstum münden wird. Apropos schwaches Konsumwachstum: In China sind die harten Daten deutlich schwächer ausgefallen, und die chinesische Zentralregierung wird ihr diesjähriges Wachstumsziel von 5% wohl nicht erreichen. Mit einer lahmenden Binnenkonjunktur bleibt noch die Industrie als Wachstumsstütze. Dort sind die Daten zum wiederholten Mal solide ausgefallen. Das alle fünf Jahre stattfindende 3. Plenum hat seinerseits nicht die nötigen politischen Reformen hervorgebracht, um das Ruder herumzureissen. Aufgrund der Konsumschwäche und der anhaltenden Strukturbereinigung am Immobilienmarkt halten wir eine kon- junkturelle Beschleunigung in China für unwahrscheinlich. Eurozone: Wachstumsmotor stottert In der Eurozone ist die seit Jahresbeginn anhaltende Erholung bereits wieder ins Stocken geraten. Auf der einen Seite haben die Neuwahlen in Frankreich und die Ängste vor einem Handelskonflikt mit China und den USA unter Trump zu einer Stimmungseintrübung geführt. Auf der anderen Seite bleibt die Industrie – insbesondere in Deutschland – ein Bremsklotz. Einige Vorlaufindikatoren deuten auf eine Stagnation im 2. Halbjahr hin. Insbesondere die Unternehmen sind vorsichtiger geworden, während das Vertrauen der Konsumenten dank steigender Nominallöhne und einer Normalisierung der Inflationsrate wieder besser ausgefallen ist. Marktentwicklung Rückblick 2. Halbjahr 2023 – 1. Halbjahr 2024 Wirtschaftsmotor in den USA brummt munter weiter Die zweite Hälfte des Jahres 2023 zeigte ein gemischtes Bild der wirtschaftlichen Entwicklung in verschiedenen Regionen. Die grossen Wirtschaftsräume wie die Vereinigten Staaten und Teile Europas verzeichneten moderates Wachstum, angetrieben durch robuste Konsumausgaben und widerstands- fähige Arbeitsmärkte. Die US-Wirtschaft setzte ihre stetige Expansion mit Wachstumsraten von rund 2% fort, unterstützt durch starke Beschäftigung und Lohnwachstum. Im Gegensatz dazu sah sich die Eurozone mit grösseren Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere Deutschland blieb über weite Strecken der konjunkturelle Bremsklotz der Währungsunion. Hohe Energiepreise und geopolitische Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem anhaltenden Konflikt in der Ukraine, belasteten weiterhin die wirtschaftlichen Aussichten der Region. Chinas Wirtschaft erholte sich von ihrem früheren Abschwung, dank einer Reihe von Stimulierungsmassnahmen zur Förderung des inländischen Konsums und der Investitionen. Inflationsbekämpfung auf der letzten Meile Die Inflation blieb weltweit ein hartnäckiges Problem. In den USA und Europa verharrten die Inflationsraten, obschon sie von ihren Höchstständen abnahmen, über den Zielen der Zentralbanken. Insbesondere die Dienstleistungsinflation zeigte sich hartnäckig, weil die Lage an den Arbeitsmärkten äusserst angespannt blieb. Die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgten eine vorsichtige Haltung, um das Gleichgewicht zwischen der Kontrolle der Inflation und der Vermeidung einer Wachstumsabschwächung zu wahren. Lieferkettenunterbrechungen und hohe Energiepreise übten weiterhin Aufwärtsdruck auf die Preise aus. Beflügelter US-Aktienmarkt Die US-Aktienmärkte erreichten Ende 2023 neue Höchststände, unterstützt durch starke Unternehmensgewinne und Anlegeroptimismus. Anfang 2024 führten jedoch Bedenken hinsichtlich einer strafferen Geldpolitik und geopolitischer Spannungen zu erhöhter Marktvolatilität und periodischen Verkäufen. Europäische Aktienmärkte durchliefen eine verhaltenere Entwicklung. Anhaltende wirtschaftliche Herausforderungen und Energieprobleme belasteten die Anlegerstimmung. Die Anleihemärkte waren von steigenden Renditen

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