Swisscanto Anlagestiftung | Swisscanto Anlagestiftung Avant | Geschäftsbericht 2020/2021

Swisscanto Anlagestiftungen – Geschäftsbericht 2020/2021 11 Industrieländern überdurchschnittlich stark an. Lieferengpässe erweisen sich dabei bis heute als hartnäckig und ausgeprägte Aufholeffekte halten den Kosten- und Preisdruck weiterhin hoch. Die Debatten über eine dauerhaft oder temporär höhere Inflationsrate in den USA dominieren die Schlagzeilen seit dem Frühling. Das neue, symmetrische Inflationsziel der US- Notenbank erlaubt es ihr allerdings, über einen allfälligen «Inflationsbuckel» hinwegzuschauen. Im restlichen Jahresver - lauf werden die US-Arbeitsmarktdaten von den Finanzmarkt - akteuren weltweit mit Argusaugen beobachtet. Sollte die Be- schäftigungslücke schneller geschlossen werden und dadurch der Lohndruck höher ausfallen als erwartet, werden Ängste bezüglich einer abrupt restriktiveren Geldpolitik im Zentrum der Diskussion bleiben und die Volatilität an den Finanz­ märkten beflügeln. Intakte Wachstumsaussichten Trotz aufkeimender Wachstumssorgen aufgrund der Delta- Mutation bleiben die Konjunkturaussichten ansprechend. Während die Weltwirtschaft im dritten Quartal auf den kon- junkturellen Höhepunkt zusteuert, zeichnet sich eine Wachs - tumsrotation ab. Die USA haben den Zenit bereits über­ schritten, da schnelle Impffortschritte eine frühere Öffnung der Wirtschaft erlaubten. Die Dynamik wird von hohem Niveau sukzessive nachlassen, das Wachstum aber nach wie vor überdurchschnittlich ausfallen. Die Lockerungen in der Eurozone wiederum erfolgten mit gewisser Verzögerung, we s- halb die Erholung noch immer an Fahrt aufnimmt. Im asia­ tischen Raum hingegen haben steigende Neuinfektionen und tiefe Impfquoten den unmittelbaren Ausblick eingetrübt. Indes spricht das relative Wachstumsmomentum nach wie vor deutlich für die Industrienationen und zu Ungunsten der Schwellenländer. Immobilienmarkt Schweiz Das Marktumfeld war nach wie vor geprägt von Covid-19, tiefen Zinsen sowie einer anhaltend hohen Nachfrage nach Schweizer Liegenschaften und daraus resultierenden attraktiven Renditen von indirekten Immobilienprodukten. Die Pandemiesituation normalisierte sich zunehmend im Verlauf des Jahres. Gewisse Beschränkungen der Wirtschaft blieben zwar wirksam oder es wurden teilweise auch neue erlassen. Die Massnahmen waren allerdings weniger umfas- send und gezielter als während des ersten Lockdowns. Sie betrafen vor allem einzelne Wirtschaftssektoren wie Gastro- nomie und Hospitality, weshalb am Immobilienmarkt auch nur diese unmittelbar die Belastung spürten. Die anderen, für den Gesamtmarkt meist viel bedeutenderen Sektoren wie Wohnen, Büro, Industrie oder auch Food Retail waren dagegen kaum betroffen. Die Flächennachfrage in diesen Segmenten verhielt sich über das Geschäftsjahr insgesamt solide. Mit der graduellen Öffnungspolitik gegen Ende des Geschäftsjahres entspannte sich zudem die Situation für die direkt betroffenen Sektoren. Die hohe Nachfrage nach Schweizer Immobilien belebte den Transaktionsmarkt vor allem ab dem zweiten Halbjahr 2020 deutlich. Das Geschäftsjahr 2020/2021 verzeichnete ein Höchstmass an Transaktionsvolumen, allein Swisscanto Invest prüfte in den vier Quartalen 614 Investitionsopportunitäten. Der geschätzte Marktwert aller angebotenen Liegenschaften belief sich auf rund CHF 20,6 Mrd., was volumenmässig einer Zunahme von über 40% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insbesondere Mehrfamilienhäuser und kommerzielle Core- Liegenschaften an Zentrumslagen verteuerten sich nochmals und die Ankaufsrenditen sanken entsprechend.

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