Schweizer Pensionskassenstudie 2021: Pensionskassen legen nachhaltiger an, doch punkto Klima besteht Nachholbedarf

Die wichtigsten Ergebnisse der diesjährigen Studie:

  • Der weltweite Trend zu nachhaltigem Anlegen hat die Pensionskassen definitiv erfasst, aber ausgerechnet beim Megathema Klima besteht noch erheblicher Nachholbedarf. Ein Viertel der Kassen haben bereits ESG-Kriterien in ihrem Anlagereglement eingeführt, 2015 waren es nur 8%. Weitere 9% der Kassen werden diese im Verlauf der nächsten drei Jahre einführen. Hier hinken kleine Kassen stark hinterher. Ausgerechnet bei Klimamassnahmen und CO2-Reduktionszielen haben aber alle Vorsorgewerke Nachholbedarf: So setzen im Schnitt nur 17% auf die Messung von COin ihrem Portfolio, lediglich 4% haben bereits konkrete Reduktionsziele eingeführt.
  • Die Pandemie hat 2020 zunächst Spuren hinterlassen, aber die rasche Erholung nach dem Börsentaucher im Frühjahr hat doch noch für eine solide Anlageperformance gesorgt: Die durchschnittliche Rendite liegt bei 3,97% (2019: 10,85%). Es zeigen sich allerdings enorme Unterschiede zwischen der besten Kasse mit 12,30% und der schlechtesten mit –6,50%. Über die letzten zehn Jahre gesehen, zeigt sich, dass Kassen mit über CHF 500 Mio. verwalteten Vermögen mit durchschnittlich 4,57% pro Jahr besser performten als kleinere Kassen mit 4,27%.
  • Insgesamt gesehen sind Schweizer Pensionskassen so gesund wie lange nicht mehr. Dank den guten Renditen können sie ihre finanzielle Stabilität verbessern und die Reserven erhöhen. Folglich ist der Deckungsgrad der Kassen auf den höchsten Stand der letzten zehn Jahre gestiegen. Auch die Wertschwankungsreserven verbessern sich dank der guten Performance: So haben bereits 69% aller Kassen ihre Ziel-Wertschwankungsreserven zu mindestens drei Viertel geäufnet (gegenüber 63% im Vorjahr). Dies ist erfreulich, weil es den Spielraum für eine bessere Verzinsung für die Versicherten erhöht.
  • Die Umverteilung von Aktiven zu Rentnern hat sich reduziert, weil sich die Verzinsungsdifferenz zugunsten der Aktiven entwickelt hat. Im Durchschnitt liegt die Verzinsung der Guthaben der Aktivversicherten bei 2,03% – und somit erneut klar über der Zinsgutschrift auf dem Rentnerkapital.
  • Die schlechte Nachricht für die Versicherten ist, dass sie mit tieferen Umwandlungssätzen rechnen müssen. Diese sind auch 2021 weiter gesunken. So beträgt der durchschnittliche Umwandlungssatz bei Frauen beim Rentenantritt mit 64 Jahren 5,46% und bei Männern mit 65 Jahren 5,52%. Für das Jahr 2025 rechnen die Vorsorgewerke noch mit einem durchschnittlichen Umwandlungssatz von rund 5,3%.
  • Sammelstiftungen nehmen weiterhin eine tendenziell höhere Umverteilung in Kauf: Sie weisen gegenüber privatrechtlichen Kassen tendenziell höhere technische Zins- und Umwandlungssätze aus. Zudem schreiben sie auf Altersguthaben weniger Zinsen gut. Sie befinden sich in einem Dilemma zwischen der Anpassung der technischen Parameter und ihrer Wettbewerbsfähigkeit.

Die Schweizer Pensionskassenstudie 2021 inklusive Mehrjahresvergleich der Kennzahlen finden Sie hier.

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