Swisscanto Anlagestiftung | Swisscanto Anlagestiftung Avant | Geschäftsbericht 2022/2023

Swisscanto Anlagestiftungen – Geschäftsbericht 2022/2023 11 zu machen. Entsprechend hoch ist dort das Korrekturpotenzial. In den USA befeuerte der Hype rund um das Thema künstliche Intelligenz die Aktienkurse der Technologietitel in den vergangenen Monaten. Sollten sich die Hoffnungen auf das Potenzial dieser Innovation als übertrieben herausstellen, was unseres Erachtens wahrscheinlich ist, ist eine starke Preiskorrektur unausweichlich. Da die Technologietitel mittlerweile über einen Viertel des S&P 500 ausmachen, wird auch der Gesamtmarkt in Mitleidenschaft gezogen werden. Generell ist die Hürde für starke Kursavancen bei Aktien aufgrund der tiefen Risikoprämie zu Anleihen gestiegen. Letztere werden im restlichen Jahresverlauf von einer rückläufigen Inflation, dem Ende der Leitzinserhöhungen und einer konjunkturellen Abschwächung profitieren. Immobilien Schweiz Das Marktumfeld für Immobilienanlagen hat sich seit dem Frühjahr 2022 verändert. Nach Jahren geldpolitischen Rückenwinds zogen die Zinsen aufgrund des Inflationsdrucks deutlich an, Anlagealternativen taten sich auf und kotierte Immobilienfonds und Immobilienaktien mussten signifikante Preisabschläge verzeichnen. Seit dem Jahreswechsel 2022/23 klingt die Inflation zwar langsam ab, was Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus weckt. Dadurch stabilisierten sich auch die langfristigen Zinsen und die Kurse kotierter Immobilienanlagen etwas. Eine kurz- bis mittelfristige Rückkehr zu den Boomjahren vor dem Paradigmenwechsel erscheint aus heutiger Sicht aber unwahrscheinlich. Die Zuflüsse neuer Mittel über Kapitalerhöhungen in den indirekten Immobilienmarkt kamen Ende letzten Jahres zu einem Quasi-Stillstand. In den ersten Monaten des Jahres 2023 zogen sie aber wieder leicht an, jedoch auf tiefem Niveau. Der Kapitalmarkt für kotierte Immobilienfonds bleibt mehrheitlich ausgetrocknet. Auf dem direkten Transaktionsmarkt für Renditeliegenschaften fand eine Verschiebung von einem ausgeprägten Verkäufermarkt zu einem ausbalancierteren Angebot- und Nachfrageverhältnis statt. Das Angebot an attraktiven Ankaufsmöglichkeiten nimmt zu und Käufer können wieder opportunistischer auf Objekte bieten. Die Investorennachfrage fokussiert sich dabei auf das Wohnsegment sowie erstklassige kommerzielle Liegenschaften. Die Ankaufsrenditen sind seit den Tiefständen im ersten Halbjahr 2022 angestiegen. Eine bedeutende Stütze der Anlageklasse Immobilien Schweiz bleiben die insgesamt robusten Mietermärkte. Beim Wohnen kann mittlerweile in vielen Schweizer Regionen von einer Wohnungsknappheit gesprochen werden. Dies dürfte sich angesichts der tiefen Bauvolumen bei anhaltender Zuwanderung kurz- bis mittelfristig nicht verändern. Auch die kommerzielle Flächennachfrage ist in den grossen Sektoren Büro, Industrie und Food-Retail an guten Lagen in der Schweiz solide. In den Innenstädten von Zürich und Genf sind derzeit sogar kaum grössere leerstehende Büroflächen zur Miete verfügbar und die Spitzenbüromieten steigen an. Ausserhalb der Innenstädte ist die Bürosituation kompetitiver, doch sind grössere Büroleerstände meist auf bestimmte Teilmärkte oder Liegenschaften beschränkt.

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