Swisscanto Anlagestiftung | Swisscanto Anlagestiftung Avant | Geschäftsbericht 2021/2022

Swisscanto Anlagestiftungen – Geschäftsbericht 2021/2022 11 Aktienmärkte hoffen auf ein baldiges Ende der restriktiven Geldpolitik Die Hoffnung auf eine sinkende Inflation und eine Geldpolitik, die bald wieder weniger restriktiv sein wird als ursprünglich befürchtet, liess die Aktienmärkte zu Beginn des zweiten Halbjahres eine regelrechte Kursrally hinlegen. So legte der Weltaktienindex MSCI AC World in nur einem Monat 7% zu. Dies war zuletzt im November 2020 der Fall, als eine Impfung gegen das Coronavirus in Aussicht gestellt worden war. Ob diese Aktienmarkterholung nachhaltig ist oder ob es sich bloss um einen temporären Stimmungshoch handelt, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen. Klar ist, dass sich die Finanzierungsbedingungen erst dann verbessern werden, wenn die Währungshüter der Ansicht sind, dass entweder die Inflation unter Kontrolle ist oder das Verhindern einer Rezession höhere Priorität geniesst als die Inflationsbekämpfung. Beides ist bisher nicht der Fall. Immobilienmarkt Schweiz Das Wirtschaftsumfeld im Geschäftsjahr 2021/2022 lässt sich in zwei Phasen aufteilen. In der ersten Phase – das heisst, im zweiten Halbjahr 2021 – konnte ein robustes Wirtschaftswachstum verzeichnet werden, während gleichzeitig die Zinsen trotz anziehender Inflation im negativen Bereich verharrten. Dies stützte auch die Investitionsnachfrage nach Immobilienanlagen. Insbesondere Mehrfamilienhäuser und kommerzielle Core-Liegenschaften an Zentrumslagen verteuerten sich nochmals und die Ankaufsrenditen im Wohnsektor und für erstklassige Büroimmobilien sanken weiter. Seit dem Jahreswechsel und verstärkt seit Beginn des Ukraine-­ Kriegs Ende Februar trübten sich die Aussichten ein und die Unsicherheiten stiegen an. Die langfristigen Zinsen zogen deutlich an. Die Renditen der 10-jährigen Schweizer Bundesobligationen stiegen im ersten Halbjahr 2022 von –0,1% auf deutlich über 1,0% an (bevor sie im Juli wieder unter die 1%-Marke sanken). Die Reaktion an den Immobilienanlagemärkten auf den Zinsanstieg war uneinheitlich. Kotierte Schweizer Immobilienprodukte mussten nach anfänglichem Zögern Preisabschläge hinnehmen, während sich NAV-basierte Produkte wie Anlagestiftungen einmal mehr als Stabilitätsanker bewiesen. Auf dem direkten Anlagemarkt für Schweizer Renditeliegenschaften war bis Mitte Jahr noch wenig von einem veränderten Investorenverhalten bzw. höheren Ankaufsrenditen zu spüren. Eine bedeutende Stütze der Anlageklasse Immobilien Schweiz blieben die insgesamt robusten Mietermärkte. Die Flächennachfrage in den grossen kommerziellen Sektoren Büro, Industrie und Food-Retail verhielt sich während des gesamten Geschäftsjahres über solide. Im Wohnungsmarkt nahm die Knappheit in vielen Gegenden sogar noch zu. Die Anzahl der Leerwohnungen in der Schweiz ist, gemäss dem Bundesamt für Statistik, letztes Jahr zum ersten Mal seit zwölf Jahren gesunken. Diese Entwicklung dürfte sich vorerst fortsetzen, denn der Mietwohnungsbau hat den Höhepunkt überschritten und hält landesweit nicht mehr mit dem Anstieg der Nachfrage Schritt. Insgesamt war das Marktumfeld über das ganze Geschäftsjahr 2021/2022 für nicht-kotierte Immobilienanlagen nach wie vor vorteilhaft.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjgxNjI=